Die Psychische Gesundheit im Arbeitsalltag – Was kann eine gesunde Führungskultur bewirken? Was bedeutet gesund führen?

„Psychische Gesundheit ist ein Zustand des Wohlbefindens, in dem eine Person ihre Fähigkeiten ausschöpfen, die normalen Lebensbelastungen bewältigen, produktiv arbeiten und einen Beitrag zu ihrer Gemeinschaft beitragen kann.“ (WHO 2004)

Stressige Arbeitsbedingungen, gesellschaftliche Anpassungsleistung und sich stetig ändernde Lebensumstände können unsere psychische Gesundheit auf die Probe stellen. Psychische Belastungen können sich in allen Lebensbereichen widerspiegeln – auch am Arbeitsplatz. Produktivitätsverluste, Krankmeldungen und Defizite in der sozialen Interaktion sind mögliche Folgen.

Die Relevanz der psychischen Gesundheit hat vor allem in den letzten Jahren einen Anstieg erlebt – welcher kontrovers diskutiert wird: Die Entstigmatisierung bestimmter psychischer Störungen sei ein Grund hierfür. Ärzte werden zunehmend auf psychische Probleme sensibilisiert und dokumentieren psychische Krankheiten aufgrund der gestiegenen gesellschaftlichen Akzeptanz häufiger. Hinzukommt die zunehmende Bereitschaft der Patienten, psychische Probleme offener anzusprechen als früher. Die „reale Prävalenz“ von psychischen Erkrankungen in der Bevölkerung sei aber insgesamt unverändert geblieben. Die Zwölf-Monats-Prävalenz liegt in Deutschland – je nach Studie – zwischen 31,1 % und 34,5 % und damit deutlich höher, als es die Arbeitsunfähigkeitsdaten der gesetzlichen Krankenkassen nahelegen. (Meyer et al. 2023)

Arbeitgeber stehen nun vor der Herausforderung, individuelle Strategien einzusetzen, um im Sinne der Fürsorgepflicht zu führen und Stress am Arbeitsplatz zu minimieren, um sich dem gesellschaftlichen Wandel psychischer Erkrankungen anzupassen. Vor allem in Bezug auf den aktuellen, medizinischen Fachkräftemangel und der Berufsflucht, sollten Führungskräfte hinsichtlich der Thematik sensibilisiert sein und ein gesundes Selbstmanagement vorleben. Ausschließlich gesunde Führungskräfte, sind in der Lage, eine authentisch gesunde Führungskultur zu manifestieren!

Durch die Fürsorgepflicht ist der Arbeitgeber im Rahmen eines bestehenden Arbeitsverhältnisses verpflichtet, Leben und Gesundheit des Arbeitnehmers zu schützen – auch in Bezug auf die psychische Gesundheit. Das Management zwischenmenschlicher Konflikte und das Agieren auf Grundlage einer angemessenen und diskriminierungsfreien Kommunikationskultur sind hierbei wichtige Inhalte, die es gilt umzusetzen. Die Führungsebene fungiert an dieser Stelle als „Vorbild“ und lebt ein gesundes Miteinander vor.

Auch das Sensibilisieren der Mitarbeiter in Bezug auf das eigene Selbstmanagement wirkt sich förderlich auf die psychische Gesundheit aus. Eine klare Arbeitsstruktur wird durch das Verteilen der Arbeitsaufgaben nach den individuellen Stärken und Schwächen der Mitarbeiter erzielt. So kann Stress und das Risiko eines Burnouts minimiert werden und die Resilienz und Leistungsfähigkeit gestärkt werden. Die Mitarbeiter sollten über erste Warnzeichen eines Burnouts informiert sein und diese ernst nehmen. Erste Warnzeichen sind unter anderem: chronische Müdigkeit, regelmäßige Schlafstörungen, Selbstzweifel sowie einen langfristigen Konzentrations- und Leistungsverlust.

Vor dem Hintergrund der wachsenden Herausforderungen bietet Qmitment Lösungen, die speziell auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnitten sind. Durch Analysen, Gruppen- und Einzelcoachings sowie Interviews geht Qmitment über herkömmliche Ansätze hinaus. Hierbei werden nicht nur objektive Daten erfasst, sondern auch die subjektive Wahrnehmung der Mitarbeiter berücksichtigt. Dieses differenzierte Feedback ermöglicht ein tiefgreifendes Verständnis individueller Belastungen am Arbeitsplatz. Auf Basis dieser Erkenntnisse erfolgt eine fundierte Risikobewertung, aus der Qmitment konkret abgeleitete Maßnahmen entwickelt. Dabei steht im Fokus, nicht nur belastende Faktoren zu minimieren, sondern auch positive Einflussfaktoren zu stärken. Die Einführung von flexiblen Arbeitszeiten, Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsorganisation, wie beispielsweise ein geregeltes und vorgelebtes Zeitmanagement, das Etablieren von Konsequenzen bei Nichteinhaltung von Regelungen mithilfe von Protokollen und Einzelgesprächen oder die Förderung der Klarheit und Struktur durch transparente Zuständigkeits- und Aufgabenverteilung für Führungskräfte und Mitarbeitende. Auch Teamfördernde Aktivitäten, eine vorbildliche, einfühlsame Kommunikation und geteilte Ziele sind grundlegend für eine gesunde Arbeits- und Führungskultur. Zusätzliche Maßnahmen wie die Einführung klarer Kommunikationsrichtlinien und die Schulung effektiver Delegationsstrategien zur Verbesserung des Informationsflusses stärken die kooperative Arbeitsstruktur und können ebenfalls von Nutzen sein. Die Förderung von Flexibilität durch Remote-Arbeitsoptionen und flexible Arbeitszeiten fördert eine ausgewogene Work-Life-Balance und trägt dazu bei, redundante Arbeitsaufgaben zu minimieren.

Qmitment schafft somit ein unterstützendes Arbeitsumfeld und trägt dazu bei, die individuellen Ressourcen der Mitarbeiter nachhaltig zu stärken.

Abschließend ist zu betonen, dass die Förderung der psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz über eine reine Pflichterfüllung hinaus geht – sie stellt einen Schlüssel zum langfristigen Erfolg von Unternehmen dar. Ein unterstützendes Arbeitsumfeld, dass die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeiter berücksichtigt, trägt nicht nur zu gesunden und motivierten Mitarbeitern bei, sondern legt auch die Grundlage für Innovation und langfristige Wettbewerbsfähigkeit.
In diesem Kontext wird deutlich, dass die Förderung der Mitarbeitergesundheit nicht nur eine moralische, sondern auch eine äußerst wichtige unternehmerische Entscheidung ist, die nachhaltige Vorteile für das Unternehmen selbst mit sich bringt.

 

Literaturverzeichnis:

WHO (2004). Pro Moting mental health: Concepts, emerging evidence, practice: Summary report. Geneva: World Health Organization.


Stand 12/2023